BAROCKES BURGSCHLOSS – 

erweckt aus dem Dornröschenschlaf

Barocke Bauwerke zu sanieren ist eine komplexe Aufgabe. Sie erfordert reichlich Planung sowie 
ein tiefes Verständnis der vorhandenen Gebäudestruktur, der Baugeschichte und der verwendeten Materialien. Ein gelungenes Beispiel hierfür ist Schloss Achberg – seit 1988 im Besitz des Landkreises Ravensburg. 

Intro

Schloss Achberg ist ein sogenanntes „Burgschloss“, das über 800 Jahre neu- und umgebaut wurde. Die Ursprünge gehen zurück bis ins Jahr 1335, damals wurde das imposante Bauwerk hoch über dem Fluss Argen „Burg zu Achberg“ genannt. Auf deren Grundmauern entstand im 16. Jahrhundert das bis heute bestehende schlossartige Gebäude. Sein Aussehen verdankt es den Deutschordensrittern, die hier von 1693 bis 1806 herrschten. Äußerlich fast bescheiden, überrascht im Inneren eine beeindruckende barocke Inszenierung. Highlight ist der Rittersaal, der von einer der detailfreudigsten und prächtigsten Stuckdecken Süddeutschlands überspannt wird. 

Bis 1982 war Schloss Achberg Eigentum des Fürstenhaus Hohenzollern-Sigmaringen und die zukünftige Nutzung ungewiss. Früh gab es Ideen, das Haus für die Allgemeinheit zugänglich zu 
machen. 1988 schließlich erwarb der Landkreis Ravensburg für 1,5 Millionen Deutsche Mark das 
Schloss, das sich bis dahin im Dornröschenschlaf befunden hatte. Anschließend wurde bis 1995 
umfänglich restauriert – „in situ“.

„‚In situ‘ bedeutet, dass wir alle vorhandenen Bauteile an Ort und Stelle beließen“, erklärt der 
Architekt Günter Bestfleisch. Er war damals für die Sanierung verantwortlich und gewährt bei Führungen Einblick in die teilweise abenteuerlichen Methoden bei der Instandsetzung. Denn diese 
könne immer nur so gut sein, wie es das Wissen um das Gebäude zulasse. Also mussten er und 
sein Team das Schloss in all seinen Bauteilen und Gewerken grundlegend bauhandwerklich und restauratorisch untersuchen – von den Böden über die Fenster und Türen bis hin zu den Stuckdecken und dem Dach. „Unser Restaurierungsziel war eine Mustersanierung. Dabei wollten wir nicht etwas Neues aufbauen, sondern Altes so erhalten, dass es bleibt.“, so Bestfleisch. Die Sanierung wurde dabei vom Landesamt für Denkmalpflege eng betreut und finanziell unterstützt. 
In barocken Bauten legten die Baumeister viel Wert auf die schmuckvolle Ausgestaltung der Räume und des Stucks. 

Im Schloss Achberg stammt dieser aus den Jahren der Barockisierung des Hauses 1693 bis 1700 und wurde bei der Sanierung getreu der damaligen Bauweise original aufbereitet. Und hinter 
der berühmten Decke im Rittersaal verbirgt sich eine hochkomplexe Hängekonstruktion, bei der die 30 Tonnen prächtigen Stucks am Dachstuhl aufgehängt sind. All das wurde saniert, und „bis heute ist die Decke immer noch rissefrei“, freut sich Bestfleisch. Rund um die Instandsetzung ging es auch um innovative Lösungen für eine ausstellungsgerechte Beleuchtung, ein ausgeglichenes Raumklima, vorbeugenden Brandschutz sowie die Neukonzeption der Rettungswege. Viele Hürden also mussten gemeistert werden, bis das Schloss Achberg im Frühjahr 1995 in alter Pracht eröffnet werden konnte. Auch nach 30 Jahren bietet es seinen Besuchern alljährlich von April bis Ende Oktober ein reiches Kulturangebot in prächtigem barockem Ambiente. „Dass Schloss Achberg als Kulturort nach 30 Jahren lebendiger ist denn je und von den Menschen so gut angenommen wird, das freut mich sehr. Es ist ein ganz besonderer und geeigneter Ort, um fernab von Alltagssorgen und Hektik einander zu begegnen, kreativ zu sein und Kultur zu genießen.“, so Michael C. Maurer, Leiter von Schloss Achberg.

Autor: Stefan Blank

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