Die malerische Landschaft ist übersät mit Tupfern aus kleinen Orten, Dörfern und Weilern, in denen der Brunnen auf dem Dorfplatz wie einst noch Treffpunkt ist. Hier leben freundliche, bodenständige Menschen, die mit ihrer Herzlichkeit für wahres Wohlgefühl sorgen. Besonders nah kommt man Land und Leuten auf einem der Ferienhöfe, die von verschiedenen Bauernfamilien betrieben werden. Aber auch, wer in einen Hofladen reinschaut oder auf den Wochenmarkt geht: Überall kommt man leicht mit den Menschen, die hier leben und arbeiten, ins Gespräch.
Eintauchen in ländliche Traditionen
Leben auf dem Land, gestern und heute, ist auch das Thema zweier Freilichtmuseen in der Region. In Wolfegg bewahrt das Bauernhaus-Museum Allgäu-Oberschwaben mit seinen zahlreichen originalgetreu eingerichteten historischen Bauernhäusern die ländliche Kulturgeschichte der Region. Bei Führungen, Erlebnistagen und auf Märkten lässt es die bäuerliche Geschichte der Region lebendig werden. Kurse, wie etwa zu den Themen „Obstbaumschnitt“, „Sensen dengeln“ oder „Mähen mit der Sense“ vermitteln altes und zugleich heute noch aktuelles Wissen. Auch im Oberschwäbischen Museumsdorf Kürnbach bei Bad Schussenried gehen Besucherinnen und Besucher auf Zeitreise. Sie erleben dort, wie die Menschen in Oberschwaben während der letzten sechs Jahrhunderte gelebt und gearbeitet haben. Am historischen Handwerkertag etwa tauchen sie ein ins Leben der Drechsler, Schmiede und Korbflechterinnen von anno dazumal. Bei Führungen durch die Bauerngärten oder auch bei Wildkräuterführungen lässt sich zudem viel Nützliches dazulernen. Auf eigene Faust lässt sich Wissen über das ländliche Leben in der Region auf dem Streuobstlehrpfad in Amtzell und dem Obstbaumlehrpfad in Waldburg sammeln. Außerhalb der Freilichtmuseen begeistern zudem kleine Orte und Dörfer, in denen die Idylle zuhause und die Ortsmitte wie früher lebendiger Treffpunkt ist. Herrliche Aussichtpunkte mitten im Grünen laden dazu ein, innezuhalten und die Landschaft ganz in Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Kostbare Naturschätze heben
Mit den stillen, von Ried und Wäldern umgebenen Moorseen und Mooren wurden der Region ganz besondere Naturschätze geschenkt. Als Refugien für die heimische Tier- und Pflanzenwelt sind sie vielerorts sogar als Naturschutzgebiete ausgewiesen und können bei Führungen und Exkursionen auf leisen Sohlen erkundet werden. Das Naturschutzzentrum Wurzacher Ried etwa gibt in seiner Ausstellung MOOR EXTREM umfassende Einblicke in die Entstehung der Moorlandschaft, lädt aber auch zu Führungen durch das Naturschutzgebiet. Flora und Fauna lassen sich auch auf ausgewiesenen Naturlehrpfaden erleben, so etwa führt im Federseemoor ein Naturerlebnispfad durch den „Wackelwald“. Jeder Schritt bringt hier die umgebende Natur zum Vibrieren und die Bäume zum Wackeln – ein moortypisches Phänomen, das aber selten so gut erlebbar ist wie in Bad Buchau. Spannend sind in Kißlegg der Erlebnispfad Burgermoos und der Naturerlebnispfad durch das Arrisrieder Moos. Schöne Spaziergänge erlaubt die Region auch abseits der Moore. So begeistern die ausgewiesenen Wege im NaturThemenPark Bad Saulgau, der Landeshauptstadt für Biodiversität, mit unterhaltsamen Erlebnisstationen. Und der idyllische Weg entlang des „Stillen Bachs“ zeigt, wie die Weingartener Benediktinermönche mit offenen Kanälen, die vom Rösslerweiher nach Weingarten führen, bereits vor über 1000 Jahren ihre Wasserversorgung sicherten.
Herrliche Badeseen, hinterlassen von Gletschern
Ein weiteres Geschenk der Natur in Oberschwaben-Allgäu sind die herrlichen Badeseen, die sich in den einst von Gletschern ausgeschliffenen Senken gebildet haben. Etwa das Moorbad Argenbühl, das sich mit frischem, heilsamem Wasser aus den Tiefen des Osterwaldes speist. Der Buchweiher Argenbühl ist ein geschütztes Biotop. Baden ist im vorderen Bereich am Weiherdamm erlaubt und ein Geheimtipp für alle, die in Ruhe und besonders naturnah eintauchen möchten. Das Seefreibad Illmensee begeistert mit seiner schönen Badebucht. Tretboote, ein Minigolfplatz, Spielgeräte und mehr bieten viele Möglichkeiten aktiv zu werden. Auch im Erholungs- und Freizeitzentrum Schwarzachtalseen findet jeder ein passendes Plätzchen. Dort warten ein Badesee, ein Wassersportsee, drei Naturseen, ein Restaurant mit Seeterrasse sowie ein Grill- und Wohnmobilstellplatz auf Erholungssuchende.
Das Landleben per Pedal erkunden
Wer die wunderschöne Landschaft in größerem Radius erkunden will, schwingt sich am besten aufs Fahrrad. Dafür sind zwei Radfernwege und die 13 Rundtouren der RadReiseRegion Naturschatzkammern beschildert. Im Mittelpunkt jeder Tour der RadReiseRegion steht ein Thema, das die hiesigen Gesichter, Geschichten und Naturschätze erlebbar macht. So führt die Route „Schwarzes Gold“ durch die wundersame Welt der Moore. „Bauernland“ zeigt Radlern das ländliche Gesicht der Region – damals wie heute. Genussvoll wird es auf der „Landschmecker“-Tour. Diese führt – meist mit Traumblick aufs Alpenpanorama – immer wieder zu Hofläden und Straßenständen, mit buntgemischten Produkten, die nur wenige Meter entfernt angebaut und verarbeitet werden.
Hofläden und Ferien auf dem Bauernhof
Für Menschen, die gerne direkt beim Bauern einkaufen, ist Oberschwaben-Allgäu ein wahres Schlaraffenland: Ob Honig vom Biohof, liebevoll geschnitzte Holzarbeiten, Kaffee aus westallgäuischer Röstung, fruchtige Brände und Liköre, ja, sogar Räucherholz und Grillplanken, hier gibt es alles was das Herz begehrt – und ein nettes Schwätzchen obendrein. Voller Gastfreundschaft öffnen die hiesigen Bauernfamilien auch vielerorts ihre Höfe für alle, die ein paar Tage Landidylle genießen möchten. Die Rummels in Argenbühl bieten ihren Gästen sogar ein Tinyhouse mit großer Terrasse an, außerdem haben sie einen kleinen Wellnessbereich. Im Hopfgärtle Müller besticht der Blick auf die weitläufigen Hopfenfelder und Apfelplantagen. Landromantik verspricht auch das Traditionsgasthaus Zur Rose, in dem Geschichte auf Moderne trifft – mit einem traumhaftem Bergpanorama, das einem zu Füßen liegt.
Drei tolle Aussichtspunkte in Oberschwaben-Allgäu
1. Süh bei Wolfegg: Grandioses Panorama über das ländliche All-gäu von den Alpen bis zum Bussen bei Riedlingen.
2. Siggener Höhe, Argenbühl: Sicht über die gesamte Nagelfluh-kette und den Säntis. Auf der Panoramatafel erhält hier jeder Gipfel am Horizont den zugehörigen Namen.
3. Hohbäumle bei Füramoos, Eberhardzell: Von der Bank bei der großen Sommerlinde, die bereits ca. 1860 gepflanzt wurde, blickt man vom Alpenpanorama im Süden bis zur Turmspitze des Ulmer Münsters im Norden.