Kreuzspinne und Grashüpfer
in der schönsten Dorfkirche der Welt
Der Wallfahrtskirche St. Petrus und Paulus in Steinhausen eilt der Ruf voraus, nicht weniger als die schönste Dorfkirche der Welt zu sein. Und es lohnt sich, die edlen Stuckelemente im Inneren ganz genau anzuschauen – denn hier wartet so manche tierische Überraschung.
Von 1728 bis 1733 erbaute der Abt Didacus Ströbele vom Kloster Bad Schussenried die Wallfahrtskirche St. Petrus und Paulus. Die zugrundeliegende Kapelle hatte bereits 1283 urkundlich als „Unser lieben Frau“ Erwähnung gefunden. Maßgeblich am Bau beteiligt waren der Freskenmaler Johann Baptist Zimmermann und sein jüngerer Bruder Dominikus als Architekt und Stuckateur. Gemeinsam gelang es ihnen, hier ein süddeutsches Meisterwerk zu schaffen – als blendender Schlussakkord des Hochbarock.
St. Petrus und Paulus bezaubert Besucher bis heute mit göttlicher Energie, raffinierter Lichtführung, einer gewaltigen Gestaltenfülle und einer ergreifenden, heiter-festlichen Stimmung. Heiter stimmen sicher auch die ungewöhnlichen Tierstuckaturen, die sich in die Vielfalt der grandiosen Stuckkunst eingliedern: Neben Blüten und Blumen, Muscheln und Engeln, Rettich und Kronen tummeln sich Stubenfliege und Kuckuck, Eichhörnchen und Papagei, Kreuzspinne und Grashüpfer, Fuchs und Hirschkäfer, Elster und Specht. Wer die Augen offenhält, entdeckt an vielen Ecken und Säulen eine opulente und feinsinnig gestaltete Tierwelt, die ihresgleichen sucht und dem Ziel des Bauherren folgt, den Innenraum als „Hortus conclusus“ – als verschlossenen Paradiesgarten – darzustellen.
Geschaffen wurden die Tierstuckaturen, so heißt es, während der kalten Wintermonate in Handarbeit im Haus von Dominikus Zimmermann und seiner Familie. Es gelang ihnen, die Tierwelt so naturalistisch darzustellen, dass manch Besucher zweimal hinschauen muss, ob das Tierchen oben an der Säule vielleicht nicht doch echt ist.
Autor: Stefan Blank
Impressionen
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