Die Mariensäule in der Herrenstraße
Die Mariensäule, der mittlere Brunnen in der Herrenstraße, hat eine bewegte Vorgeschichte. Die erste schriftliche Unterlage stammt aus dem Jahr 1701.
Beschreibung
Damals erhielt Balthasar Krimmer aus dem Stadtsäckel 32 fl. "für das unser lieben Frauen Bild uffm Brunnen mitten in der Herrengassen". Es bleibt offen, ob das Werk des Balthasar Krimmer das erste Marienbild auf dem Brunnen war oder ob es ein älteres abgelöst hat. Schon 1738 musste die ganze Figur ersetzt werden. Nach drei Beratungen beschloss der Rat, die Brunnensäule und das Maienbild in Stein fertigen zu lassen.
Bildhauer Franz Joseph Schnizer aus Maria-Zell erhielt en Auftrag. 1825 wurden Statue und Säule vom Steinhauer in Gebrazhofen für 33 fl. repariert.
Im Jahr 1911 war der Stein so stark ausgewittert, dass nach einem Gutachten des Ulmer Münsterbaumeisters Bauer eine weitere Reparatur verworfen und die Neufertigung einer Kopie beschlossen wurde. Nach Zustimmung der bürgerlichen Kollegien fertigte der Wangener Bildhauer Wilhelm Blaser die Kopie von Statue und Unterbau aus blaugrünem Maulbronner Sandstein. Als Änderung wurde die Wasserlaufröhre durch einen Engelskopf geleitet. Der Brunnentrog bestand zunächst aus Holz. Er wurde 1868 durch ein gusseisernes "Brunnenbeet" ersetzt, das bis 1912 seinen Dienst tat.
1978 wurde durch Initiative des Altstadt- und Museumsvereins eine Spendenaktion gestartet, sodass die jetzige Kopie aus rotem Sandstein dem Wangener Bildhauer Theo Tronsberger in Auftrag gegeben werden konnte. Die Spender sind auf einer Tafel an der Rückseite des Brunnentroges verewigt. Neben dem Marienbrunnen erinnert eine Bronzeplatte im Pflaster an den Standort des Wangener Prangers.
Kontakt
Adresse
Mariensäule
Herrenstraße 19
88239 Wangen im Allgäu