Rund 860 Kilometer, vier Routen und drei Länder
Die Oberschwäbische Barockstraße besteht aus vier Routen und führt durch Deutschland, Österreich und die Schweiz an großen und kleinen Schätzen der Barockzeit entlang. Von Wiblingen bis zum Bodensee und Sigmaringen bis Kempten können die eindrucksvollsten barocken Bauwerke der Region besichtigt werden. Der reich geschmückte Bibliothekssaal im Kloster Schussenried, die größte Barockbasilika nördlich der Alpen in Weingarten oder das imposante Kloster Ochsenhausen sind Zeugen der Grenzenlosigkeit barocker Kunst. Die Schönheit vieler barocker Kirchen entfaltet sich besonders im Inneren: So etwa in der Wallfahrtskirche Steinhausen bei Bad Schussenried, die als „schönste Dorfkirche der Welt“ betitelt wird — wie im Himmelreich fühlt man sich unter den weiß-golden strahlenden Verzierungen.
Jedes Jahr aufs Neue glanzvoll: Die BAROCKwoche
Das glanzvolle Erbe der Oberschwäbischen Barockstraße wird während der jährlichen BAROCKwoche besonders zelebriert. In diesem Jahr findet die Veranstaltungsreihe vom 10. bis 18. August 2024 statt und enthüllt allerorts Unerwartetes. Da verführen kulinarische Ausflüge zum barocken Schlemmen, da öffnen sich verschlossene Türen in kostbare Prachträume des Rokoko und außergewöhnliche Konzerte bringen die Epoche des Überschwangs näher. Originelle Führungen und Mitmachangebote werfen weitere Schlaglichter auf die Lebenswelt des 18. Jahrhunderts.
Spazieren wie ein Mönch, schlemmen wie ein König
Ruhe findet man bei einem Spaziergang durch liebevoll angelegte Gartenanlagen der Klöster und Schlösser. Sanft plätschernde Bäche, wie der Krummbach bei Ochsenhausen oder der Stille Bach bei Weingarten, angelegt von Mönchen im 15. Jahrhundert, sind Ziele für Ausflüge in die Natur. Der Gang auf dem historischen Weiherwanderweg beim Kloster Wald z. B. soll zum einen Freude an der Natur vermitteln, zum anderen aber auch Hinweise auf die wichtige Rolle der Klöster bei der Urbarmachung der oberschwäbischen Landschaft geben. Überall in der Region laden Wirtschaften ein, stilechte Barockmenüs und Bier aus der Heimat zu probieren. Die Oberschwaben haben auch eine Vorliebe für die einfache Küche: Seelen und Schmalzgebäck gibt es in jeder Bäckerei zu kaufen.
Die mystische Seite des Barock erfahren
Imposante Orgeln sind aus den Barockkirchen nicht wegzudenken. Meisterwerke wie die berühmte Gabler-Orgel in der Klosterkirche Ochsenhausen sind optisch und akustisch eine beeindruckende Erscheinung. Bis heute werden auf den Orgeln Stücke der damaligen Zeit gespielt. Wer beim Lauschen der tiefen Klänge keine Gänsehaut bekommt, wird spätestens beim Anblick des barocken Reliquienkults erschaudern. Das zerrissene Lebensgefühl der Zeit ist beim Anblick reich verzierter Gebeine zu erahnen: Nach dem Schrecken des 30-jährigen Krieges waren sich die Menschen der Endlichkeit des Lebens bewusst.
Schlösser-Streifzug durch die Epochen
Eher herrschaftlichem Leben kommt man in den Schlössern Oberschwabens auf die Spur. Die Burgen- und Schlösserregion lädt Besucher ein zu einem Streifzug durch die Epochen. Beim barocken Kaffeekränzle im Neuen Schloss Tettnang z. B. erlebt man erst die barocken Prunkräume und schmaust anschließend stilecht an einer barocken Kaffeetafel im Bacchussaal. Im Aulendorfer Schloss führt Gräfin Paula, Gesellschaftsdame von Kaiserin Sissi, persönlich durch ihre Gemächer und empfängt bei Kaffee, Tee und feinen Küchlein.
Weitere Informationen: Die Broschüre zur Oberschwäbischen Barockstraße ist kostenlos erhältlich bei Oberschwaben Tourismus, Tel. +49 (0)7583 92638-0, info@oberschwaben-tourismus.de, www.himmelreich-des-barock.de