Weingartener Spielzeit: Ragnhild Hemsing & Trondheim Soloists
Bodenseefestival 2026
Edvard Griegs Peer-Gynt-Suiten gehören zu den bekanntesten Orchesterwerken der romantischen Musik. Unbekannt dürfte aber die Bearbeitung des gleichnamigen Schauspiels von Henrik Ibsen für das norwegische Volksinstrument, die Hardangerfiedel, sein. Die norwegische Geigerin Ragnhild Hemsing hat sich mit einer der bekanntesten und sagenhaftesten Figuren Norwegens auseinandergesetzt: Peer Gynt. Dafür ließ sie ausgewählte Abschnitte der Peer-Gynt-Schauspielmusik für ihre Soloinstrumente Hardangerfiedel und Violine samt Streichorchester arrangieren. Dass die norwegische Volksmusik und die traditionelle Hardangerfiedel Grieg bei seiner Komposition beeinflusst haben, bemerkt man vor allem beim Titel „Morgenstimmung“: Die ersten Töne dieses Werks entsprechen genau den Resonanzsaiten der Hardangerfiedel: A F# E D E F#.
Ragnhild Hemsing, die 2021 den OPUS KLASSIK gewann, integriert auch
einen weiteren Aspekt der Volksmusik in die Suiten, die Improvisation:
„Das ist für mich, die ich meine Wurzeln in der Volksmusik habe, ganz
natürlich. Diese wurde nicht notiert. Ich beziehe mich bei der Improvisation auf die Freiheit, die ich in der Musik fühle, und auf die Tradition, die ich in das klassische Genre einbringen möchte.“
Begleitet wird Ragnhild Hemsing von den international renommierten
Trondheim Soloists. „Die Peer-Gynt-Suiten erklingen nun in einem
neuen Gewand und mit einem neuen Klang. Ein gemeinsamer, spannender und lohnender Erkundungsprozess“, wie die Musikerin betont. Das ist authentischer als das Original.