UNESCO-Thementag: von steinzeitlichen Textilien bis zu den Pfahlbauten rund um die Alpen
Seit 2011 gehören die Pfahlbauten rund um die Alpen zum Welterbe. Anhand der UNESCO-Welterbesiedlung "Alleshausen-Grundwiesen" wird klar warum.
Veranstaltungsdetails
Passend zum Welterbe "Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen" dreht sich im Federseemuseum alles um das reichhaltige Vermächtnis, dass die Pfahlbauer vor 3000 bis 6000 Jahren hinterlassen haben. Geschützt im feuchten Moorboden haben unzählige Artefakte, rund 60 Einbäume und Reste von fast 30 Dörfern allein am Federseee die Jahrtausende lang überdauert.
Frau Sabine Hagmann vom Pfahlbauten-Informationszentrum stellt nicht nur die Pfahlbauten am Federsee, sondern in ganz Baden-Württemberg vor und spannt den Bogen zu weiteren Feuchtbodensiedlungen in Europa. Denn die Erkenntnisse aus den einzelnen Dörfern setzten sich wie Puzzleteile zu einem detailreichen Bild über das Leben in den Pfahlbauten zusammen.
Ein Beispiel hierfür ist die Welterbesiedlung "Alleshausen-Grundwiesen", die saisonal für den Leinanbau und - verarbeitung genutzt wurde– eine der ersten nachweisbaren Spezialisierungen in der Vorgeschichte Europas.
Regina Lutz, selbst seit Jahren in Alleshausen als Leinbäuerin tätig, zeigt wie aufwendig die jungsteinzeitliche Herstellung von der Pflanze zum Stoff ist. Was die Begriffe Brechen, Hecheln und Spinnen dabei wirklich bedeuten wird nicht nur erklärt, sondern auch auf unterhaltsame Art und Weise gezeigt – Mitmachen inklusive!
Die äußerst erfahrene Weberin Hildegard Igel nimmt dabei den Faden auf und zeigt, wie der gesponnene Lein zu feinen Stoffen gewebt wurde. Daneben erhalten die Besucher interessante Fakten und praktische Hintergrundinformationen rund um die verschiedenen Webtechniken.
Wer weiterhin die Vorgeschichte aktiv erleben möchte, kann von 13.30 – 16.30 Uhr mit dem Speerschleudern eine eiszeitliche Jagdmethode ausprobieren oder bei der Tour mit dem Einbaum erkunden, wie es ist, mit einem Boot nach steinzeitlichem Vorbild gefahren zu werden.
Um 15 Uhr findet zudem eine öffentliche Führung durch das Freigelände statt, bei der das wechselvolle Leben in der Stein- und Bronzezeit beleuchtet wird.