Themenwochenende: Im Scriptorium - Schrift und Schreiben im frühen Mittelalter
Bücher sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und auch lesen und schreiben ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit.
Veranstaltungsdetails
Im frühen Mittelalter war das anders. Damals waren nur wenige des Lesens und wohl noch weniger des Schreibens kundig. Und Bücher waren kein Massenprodukt, sondern kleine Kunstwerke, die in aufwändiger und mühevoller Handarbeit entstanden sind. Sie wurden zumeist aus Pergament, also aus Tierhaut gefertigt. Diese war wertvoll und robust. Davon profitieren wir noch heute, denn so konnten Schriften aus dem Mittelalter bewahrt werden, damit sie uns auch jetzt noch aus dieser Zeit berichten.
Der St. Galler Klosterplan ist ebenfalls auf Pergament gezeichnet. Auf ihm sind Schreibstube und Bibliothek prominent bei der großen Abteikirche eingetragen, von der sie zugänglich sind. Das zeigt, wie sehr sie in den Klosterbetrieb und die tägliche Liturgie eingebunden waren.
Deshalb widmen wir der Schrift und dem Schreiben ein ganzes Wochenende auf Campus Galli. Sehen Sie nicht nur, wie die Tierhaut bearbeitet wird, damit Pergament entsteht, sondern verfolgen Sie auch, wie nach historischem Vorbild ein Buch gebunden wird.
Außerdem laden wir Sie ein, bei uns das Schreiben (neu) zu lernen: Mit einem Griffel kann entweder in Bienenwachs auf kleine Täfelchen geritzt werden oder Sie versuchen sich mit Federkiel oder Schilfrohr an der karolingischen Minuskel, einer Schrift des Frühmittelalters. Dabei steht Ihnen Kalligraph Daniel Severin nicht nur zur Seite, sondern Sie können ihm auch über die Schulter schauen und Anregungen sammeln, wenn er die Feder übers Pergament gleiten lässt.