Die Pfullendorfer Siedlungsgeschichte in vorschriftlicher Zeit
Kostenfrei
Vortrag des Herdwanger Archäologen Dr. Ralf Keller.
Veranstaltungsdetails
Am 20. März 2024 wird Herr Dr. Ralf Keller nochmals seinen Vortrag mit dem Titel "Die Pfullendorfer Siedlungsgeschichte in vorschristlicher Zeit" wiederholen, der bereits 2022 viele Zuhörende in den historischen Ratssaal im Alten Rathaus von Pfullendorf lockte.
Pfullendorf und seine Umgebung waren schon Jahrtausende vor dem Beginn schriftlicher Überlieferung besiedelt. Wer in diesem langen Zeitraum hier lebte und wie die Menschen lebten und wirtschafteten, lässt sich aus archäologischen Funden erschließen. Deutliche Reste sind etwa frühkeltische Grabhügel und vorgeschichtliche Wallanlagen, die sich in den Wäldern der Umgebung erhalten haben. Auch im Boden verborgene Spuren von Siedlungen der Jungsteinzeit und Eisenzeit sind im Stadtgebiet schon ebenso bei Bauarbeiten zum Vorschein gekommen wie bronzezeitliche Gräber mit wertvollen Beigaben. Später haben die Römer ihre Spuren in Form von Gutshöfen wie bei Aach-Linz hinterlassen. Aus dieser Zeit stammt auch der Einzelfund eines bronzenen Fabelwesens von Otterswang.
Anhand der archäologischen Funde und Fundstellen zeichnet der Vortrag die Besiedlungsgeschichte des Stadtgebiets und des Oberen Linzgaus nach. Darüber hinaus geht der Vortrag auf die Ortsnamen ein, die als Überreste aus der Anfangszeit der heutigen Dörfer eine weitere Geschichtsquelle bilden. Sie beleuchten die Frühgeschichte und Entwicklung der modernen Siedlungslandschaft und werfen auch ein Licht auf die Ursprünge des Dorfes Pfullendorf, noch vor seiner ersten urkundlichen Erwähnung und lange bevor es zur Stadt erhoben wurde.
Dr. Ralf Keller stammt aus Herdwangen und hat die Realschule in Pfullendorf sowie das Gymnasium in Überlingen bis zum Abitur besucht. Nach dem Studium der Vor- und Frühgeschichte, Anthropologie und Geologie in Tübingen und Kiel und der Promotion über eine Siedlung der Eisenzeit und der römischen Kaiserzeit im Taubertal war er als Grabungsleiter für das Landesamt für Denkmalpflege in Baden-Württemberg tätig. Seit 2016 ist er Mitgründer und Geschäftsführer der Archäologiefirma „fodilus“.