Der Bauernkrieg von 1525
Wochenseminar mit Vorträgen zu den Ursachen, dem Verlauf und den Folgen sowie Lektüre von Schlüsselquellen und einer Exkursion zur Großen Landesausstellung „Uffrur!“ in Bad Schussenried und zu Erinnerungsorten des Bauernkriegs.
Veranstaltungsdetails
Der Bauernkrieg von 1525 ist die für die Herrenstände von Adel und Klerus bedrohlichste Freiheitsbewegung der bäuerlichen und bürgerlichen Untertanen in Deutschland vor 1789. Unter Berufung auf das Evangelium und das davon abgeleitete Göttliche Recht wird in einem alle Herrschafts- und Territorialgrenzen von Tirol bis Thüringen und vom Elsass bis Franken überspringenden Flächenbrand im Frühjahr 1525 die feudale Herrschaftsordnung mit den damit verbundenen Abgaben und Diensten radikal in Frage gestellt und das Gegenmodell einer kommunal-bündischen Gesellschaft ohne Herren entwickelt. In blutigen Feldzügen wird die Erhebung von den Truppen der adligen Landesherren von April bis Juli 1525 gewaltsam niedergeworfen und die überkommene Ordnung wiederhergestellt.
Eingerahmt von Vorträgen zu den Ursachen, dem Verlauf und zu den Folgen des Bauernkriegs werden in einem fünftägigen Seminar Schlüsselquellen der Freiheitsbewegung von 1525 wie die Zwölf Artikel, die Landes- und die Bundesordnung der Christlichen Vereinigung der Landschaft Oberschwaben, der Weingartener Vertrag sowie die „Fürstenpredigt“ von Thomas Müntzer gemeinsam gelesen und interpretiert und nach dem Zusammenhang von Reformation und Bauernkrieg gefragt. Bei einer eintägigen Exkursion werden die Große Landesausstellung „Uffrur!“ zum Bauernkrieg in Südwestdeutschland in Bad Schussenried sowie die Erinnerungsorte zur „Revolution des gemeinen Mannes“ von 1525 in Baltringen, Memmingen, Weingarten und Herdwangen besucht und die in der Region bestehende Erinnerungskultur erkundet.
Die Leitung des Kurses hat der Archivar und Landeshistoriker Dr. Edwin Ernst Weber, der seit Jahrzehnten zum bäuerlichen Widerstand im Alten Reich forscht und publiziert.