barocke prachtentfaltung

dank himmlischen Klangteppich

Die Gabler-Orgel in der Klosterkirche St. Georg in Ochsenhausen ist ein Wunderwerk. Erbaut wurde sie von Joseph Gabler, dem auch in Weingarten Großes gelang. Barocke Prachtentfaltung ohne Musik war schlicht nicht denkbar, also sorgten prächtige Orgeln für einen himmlischen Klangteppich. 

Geistliche Musik erlebte im Barock eine Blütezeit. Gottesdienste wurden zu Ereignissen, Orgelbegleitung mit hellem, obertonreichen Klang gehörte dazu. Geniale Orgelbauer sorgten mit einer Vielzahl von Neuheiten, Registern und Pfeifen für ein gewaltiges Spektrum unterschiedlichster Stimmen und Stimmungen. 

Einer dieser Orgelbauer war der Ochsenhausener Joseph Gabler (1700–1771). Dank seiner zahlreichen Talente gelang es ihm, mit seinen Orgeln Ohren und Augen zugleich anzusprechen und so das barocke Ideal des Gesamtkunstwerkes zu verwirklichen. Seine Arbeit war stilbildend: In Ochsenhausen und Weingarten stattete er die Orgeln erstmals mit einem freistehenden Spieltisch aus. Jetzt hatte der Organist freie Sicht Richtung Altar und Dirigent. Diese Idee war so neu und gut, dass sie die meisten süddeutschen Orgelbauer übernahmen. Bei der von 1728 bis 1736 von ihm erbauten Orgel in der Klosterkirche St. Georg in Ochsenhausen – seinem Erstlingswerk – fällt neben barocker Pracht die schiere Zahl der Pfeifen ins Auge: 2.457 stammen allein aus Gablers Hand. Über die Jahrhunderte wurden bei Umbauten und Sanierungen weitere hinzugefügt, sodass das Werk heute über 3.174 Pfeifen verfügt. Sein Meisterwerk schuf Gabler bis 1750 in der Basilika Weingarten. Die „Große Orgel“ verzaubert mit, so sagt die Legende, 6.666 Pfeifen. Diese ständen für die Anzahl der Peitschenhiebe bei der Geißelung Jesu. Die genaue Zahl erreichte er bei der Ausführung allerdings nicht. 

Das Klangspektrum der Orgel umfasst weltferne Glöckchen, rauschende Bäume, flüsternde Gräser und fernen Donner. Und die geheimnisumwobene „Vox Humana“, die menschliche Stimme. Für sie, so heißt es, habe Gabler dem Teufel seine Seele verkauft. Wie sie klingt, davon erzählt die oberschwäbische Schriftstellerin Maria Müller-Gögler (1900– 1987): „Ein einziger Schrei riss sich plötzlich aus dem dunklen Gewoge empor und verzitterte wehklagend in den weiten Hallen. War es eines Menschen Stimme gewesen?“ 

Autor: Stefan Blank

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Orgeln an der Oberschwäbischen barockstrasse

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Eine Frau schlendert durch den Mittelgang der Wallfahrtskirche Steinhausen und bewundert die reich Stuckverzierung
Eine Frau schlendert durch den Mittelgang der Wallfahrtskirche Steinhausen und bewundert die reich Stuckverzierung © Oberschwaben Tourismus GmbH, Florian Trykowski

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