Geniales handwerk und moderne ideen

entlang der Oberschwäbischen Barockstraße

Im 17. und 18. Jahrhundert verließen bekannte Baumeister, begabte Stuckateure und talentierte 
Handwerker den Bregenzerwald in Vorarlberg, um in Süddeutschland, der Schweiz und dem Elsass prunkvolles Barock zu schaffen.

Intro

Dank dieses Hinauswanderns in die weite Welt konnten die mehr als 800 Bauarbeiter und Handwerker ihre Familien ernähren, denn in der Heimat gab es nicht genug Jobs. Mit rund 600 Mitgliedern bildete damals die um 1650 gegründete „Auer Zunft“ das Zentrum der Vorarlberger Barock-Baumeisterschule. Ihre Handwerker erweiterten durch zahllose Reisen ihren beruflichen Erfahrungsschatz, entwickelten ein eigenes Qualitätsbewusstsein und schufen so das Modell eines 
überregionalen Kompetenztransfers. 

Die Saison in der Fremde begann am 19. März (Josefi) und endete am 11. November (Martini). Die Handwerker trafen sich an Sammelplätzen. Ab hier ging es zu Fuß zu den oft weit entfernten
Baustellen. Die Meister aber zogen hoch zu Ross. Zu ihnen gehörte einer der bedeutendsten Baumeister des Barock: Peter Thumb aus Bezau (1681–1766). Er errichtete von 1701 bis 1761 
mehr als zwanzig Kirchen, Klöster und Profanbauten rund um den Bodensee und am Oberrhein. 

Dazu gehören die Hilzinger Pfarrkirche St. Peter und Paul (1747–1749), eine der schönsten Rokoko-
Dorfkirchen Deutschlands. Oder die Wallfahrtskirche Birnau (1747–1750), eine der prächtigsten 
Barockkirchen entlang der Oberschwäbischen Barockstraße. Und mit der Stiftsbibliothek St. Gallen (1758–1767) schuf Thumb einen der bedeutendsten Bibliotheksräume des Barock. Unterwegs war 
der Meister mit großem Gefolge. So soll er 1729 gemeinsam mit 200 Gesellen und Buben ins Elsass aufgebrochen sein. Er galt als grundsolide, pünktlich und preiswert. Gleichzeitig ließ er den Handwerkern große Freiheiten mit dem Ziel, „dem Bau ein Rokokokleid zu verpassen“.

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Honigschlecker-Skulptur in der barocken Wallfahrtskirche Birnau, reich verziert mir Goldornamenten und detailreicher Gestaltung.

Der "honigfließende Leherer"

Das wohl berühmteste Beispiel für die künstlerische Freiheit der Handwerker der Barockzeit ist der „Honigschlecker“ in der Wallfahrtskirche Birnau. Ein fröhlicher, honigschleckender Putto, geschaffen 
vom Linzer Stuckateur Joseph Anton Feuchtmayer als Allegorie auf den heiligen Bernhard von Clairvaux. Denn dieser trug dank seiner beispiellosen Beredsamkeit den Beinamen „doctor mellifluus“ – „honigfließender Lehrer“.

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