Dem frühen Mittelatler auf der Spur

Kultikati auf dem Campus Galli

Nachdem ich bereits tolle Erfahrungen bei Ausflügen in der Region Oberschwaben-Allgäu gemacht und eine Radtour mit dem E-Bike durch die RadReiseRegion Naturschatzkammern im Württembergischen Allgäu unternommen habe, habe ich mir für die nächste BaWu-Scout-Aktion einen Besuch des Campus Galli bei Meßkirch vorgenommen.

Etappen

Der goldene Oktober war an meinem Besuch in der „Karolingischen Klosterstadt“ sowas von spürbar. Bei strahlendem Sonnenschein ging es für mich nach Meßkirch und ich durfte für einige Stunden in das 9. Jahrhundert n. Chr. eintauchen.

Auf dem Campus Galli arbeiten täglich Handwerker und ehrenamtliche Helfer mit, den St. Galler Klosterplan, der vor 1200 Jahren gezeichnet wurde, umzusetzen. Und das auch nur mit den Mitteln der damaligen Zeit! Es wird also aktuell anhand dieses Plans ein Kloster gebaut – ohne Maschinen und ohne modernes Werkzeug.

Natürlich lässt sich das im 21. Jahrhundert und vor allem in Deutschland nicht ohne gewisse Sicherheitsauflagen seitens des Bauamts u. ä. umsetzen, aber dennoch ist es ein sehr authentisches und vor allem sehr beeindruckendes Projekt.

Die Mitwirkenden sind voller Eifer dabei, man spürt richtig die Leidenschaft aller und auch für interessierte Fragen sind die Handwerker offen und freuen sich über den Austausch mit den Besuchern. Um die Tiefe des Projekts und die Abwicklung besser zu verstehen, empfehle ich definitiv eine Führung mitzumachen. Während der Saison gibt es täglich eine Führung um 11 Uhr und eine um 14 Uhr.

Das Tolle und zugleich Spannende auf dem Campus Galli ist, dass es sich um eine 4-Generationen-Baustelle handelt, bei der es jeden Tag einen Fortschritt zu entdecken gibt. Bei meinem Besuch wurden z.B. gerade die Türen der großen Scheune mit Weiden geflochten. Wer weiß, was bei meinem nächsten Besuch bereits alles gebaut sein wird und wie weit das Projekt dann fortgeschritten ist.

Das große Herzstück des Klosters, die Steinkirche, ist bereits abgezäunt und markiert. Wir werden deren Fertigstellung jedoch nicht miterleben, da diese erst ganz am Ende des Projekts umgesetzt wird und daher sogar noch die Generationen nach uns an die Klosterbaustelle locken wird. Ich finde das eine unglaubliche Vorstellung.

Während dem Schlendern durch die Baustelle wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, wie viel Arbeit, Mühe, Fleiß und vor allen Dingen ZEIT in diese Anlagen damals investiert wurde und ich verspürte eine wahre Ehrfurcht und Respekt.

Ich bin total begeistert, dass sich so viele Menschen für dieses Projekt begeistern und dort tagtäglich mithelfen etwas so Spannendes umzusetzen und für uns das Mittelalter so authentisch erlebbar zu machen. Ein Besuch, vor allem ein wiederkehrender Besuch, lohnt sich meiner Meinung nach auf alle Fälle!

Auch der Souvenirshop ist liebevoll mit Andenken ausgestattet, die an die dargestellte Zeit erinnern.

>> Mehr Infos zum Campus Galli findet ihr hier auf der Webseite.

Ich wünsche euch viel Spaß das frühe Mittelalter bei Meßkirch zu erleben!

Eure Kultikati 😊

Impressionen