Ein Tag voller Entdeckungen
Abenteuer in und ums Schloss Achberg - dem barocken Kleinod in Oberschwaben
Voller Vorfreude begab ich mich mit meiner Freundin Paddi auf den Weg zum Schloss Achberg, um einen unvergesslichen Tag zu verbringen. Nach unserer Ankunft gingen wir durch ein wunderschönes, schattiges Waldstück, das uns zum Schloss führte. Das Zwitschern der Vögel begleitete uns, während wir uns dem Ziel näherten.
Und dann thront es da, majestätisch eingebettet in die sanften Hügel des Voralpenlandes, oberhalb des Argentals, zwischen Lindau am Bodensee und Wangen im Allgäu – das Schloss Achberg. Die heutige Schlossanlage hat ihre Ursprünge im 16. Jahrhundert und wurde 1691 von Landkomtur Franz Benedikt von Baden, einem Mitglied des Deutschen Ordens, von der Herrschaft Achberg erworben. 1806 ging es dann an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen. Schließlich erwarb 1988 der Landkreis Ravensburg das Schloss Achberg, der es über viele Jahre hinweg aufwendig instandgesetzt hat. Beim Betreten des Schlosshofs wurden wir von der barocken Pracht des ehemaligen Deutschordensschlosses in den Bann gezogen. Die imposanten Mauern und die harmonische Architektur strahlten eine besondere Magie aus. Einfach beeindruckend!
Gleich rechts vor dem Schloss – ein paar Stufen hoch – liegt der Schlossgarten, ein spannender Ort für Kinder und Erwachsene. Wir fanden einen Spielbereich, der mit begehbaren Kuben und Sitzwürfeln zum Verweilen einlud. Dort entdeckten wir auch eine Tunnelrutsche, die uns sofort an unsere Kindheit erinnerte. Paddi konnte es kaum erwarten, sich in die Rutsche zu stürzen. Ihr fröhliches Lachen hallte durch den Garten, während sie mit strahlendem Gesicht die Rutsche hinunterflog. Ich konnte nicht anders, als laut mitzulachen und mich von ihrer Begeisterung anstecken zu lassen. Es war ein Moment, der uns an unsere unbeschwerte Kindheit erinnerte.
Im Schlossgarten entdeckten wir auch gemütliche Hängematten, in denen wir uns entspannen konnten. Während wir uns dort niederließen, lauschten wir den Konzertmitschnitten, die in den Kuben anwählbar waren. Nach dem Motto „Musik genießen, Geschichte erfahren, Kunst erleben“ erlebten wir eine harmonische Verbindung aus Klängen und der friedlichen Umgebung, die diesen Moment besonders schön machte.
Nach dieser kleinen „Abenteuerpause“ machten wir uns auf zu einer Wanderung entlang der wildromantischen Argen. Die Natur um uns herum war atemberaubend; die sanften Hügel im Hintergrund und das sanfte Plätschern des Wassers schufen eine Atmosphäre der Ruhe und des Friedens. Der Höhepunkt unserer Wanderung war die 48 Meter lange Hängebrücke, der „Flunauer Steg“. Als wir über die Brücke gingen, fühlten wir das leichte Wackeln unter unseren Füßen, was das Abenteuer noch aufregender machte. Der Blick auf die darunterliegende Schlucht war spektakulär.
Im Inneren des Schlosses erkundeten wir den beeindruckenden Rittersaal, dessen kunstvoll gestaltete Stuckdecke auffiel. Die Geschichten der Deutschordensritter, die hier einst lebten und kämpften, sind Teil der Geschichte des Raumes. Der Raum wies eine historische Atmosphäre auf, die die Bedeutung des Jagdschlosses unterstrich.
Ein weiterer Grund für unseren Besuch war die große Sommerausstellung, die am 13. April 2024 begann und bis zum 13. Oktober 2024 zu sehen sein wird. Diese Ausstellung widmet sich den schwäbischen Impressionistinnen, also Malerinnen, die zwischen Neckar und Bodensee in der Zeit von 1895 bis 1925 tätig waren. Auffällig war, dass die Lebensläufe vieler junger Künstlerinnen oft abrupt endeten, sobald sie heirateten. Die Ausstellung zeigt 100 Werke von 14 talentierten Malerinnen. Einige von ihnen sind heute bekannt, während andere in Vergessenheit geraten sind. Die Künstlerinnen, ausgebildet in den Damenklassen der Königlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart, standen oft im Schatten ihrer männlichen Kollegen und waren auf Selbstorganisation sowie den württembergischen Malerinnen-Verein angewiesen, um Anerkennung zu finden. Die Ausstellungsstücke sind perfekt in die drei Etagen des Schlosses integriert. Es ist beeindruckend zu sehen, wie diese Frauen in einer Zeit, die ihnen nicht immer wohlgesonnen war, künstlerische Spuren hinterließen. Besonders auffällig waren die Bilder, die oft in eher dunklen Tönen gehalten waren und Porträts zeigten, die kein Lächeln aufwiesen.
Nach all den Erkundungen hatten wir uns eine wohlverdiente Stärkung im Schlosscafé verdient. Der gefüllte Windbeutel, den wir bestellten, war ein wahres Geschmackserlebnis – süß, cremig und einfach himmlisch! Wir lehnten uns zurück, genossen die Leckereien und ließen die Erlebnisse des Tages Revue passieren.
Insgesamt war unser Tag im Schloss Achberg eine wunderbare Mischung aus Kultur, Geschichte, Natur und herzlichem Lachen. Es war mehr als nur ein Ausflug; es war eine Zeit voller schöner Erinnerungen, die uns noch lange begleiten wird.
Leider ist das historische Gebäude aus Denkmalschutzgründen nicht barrierefrei, was für einige Besucher eine Herausforderung darstellen könnte.
Zum Schluss sei noch angemerkt, dass das Schloss Achberg, durch seine Lage zwischen Bodensee, Allgäu und Oberschwaben, ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radler ist. Für Radfahrer gibt es eine kostenfreie Servicestation für kleinere Reparaturen am Fahrrad. E-Bikes können an mehreren Ladestationen aufgeladen werden, die auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich sind.
Wir können diesen Ort nur wärmstens empfehlen – ein perfektes Ziel für alle, die die Schönheit Oberschwabens entdecken und unvergessliche Momente erleben möchten!
Und unser Ausflug hat uns einmal mehr gezeigt, wie schön und wichtig es ist, Zeit mit Freunden zu teilen und gemeinsam neue Erlebnisse zu genießen. Wir freuen uns schon auf die nächsten Abenteuer, die auf uns warten!
Lasst euch von der Idylle und der Geschichte dieses Kleinods verzaubern. Probiert es einfach aus und entdeckt die Schönheit des Schlosses Achberg selbst!
Liebe Grüße,
Carmen