
Ritter & Drachen, Feen & Prinzessinnen
In der Playmobil-Ausstellung den Alltag vergessen
Ich will ganz ehrlich sein: Playmobil-Ausstellung? Ich war skeptisch! Der Grund: Meine Jungs (und mein Mann) sind riesige Lego-Fans. Da hat anderes Spielzeug kaum eine Chance. Aber so viel kann ich schon mal verraten: Kaum waren wir im Aulendorfer Schloss, war alles andere vergessen!
Wir reisten mit dem Zug an. Das machen wir sonst selten, aber wollten es gerne einmal ausprobieren. Aulendorf ist ziemlich gut von allen Richtungen per Bahn erreichbar. Tatsächlich war es viel entspannter als mit dem Auto. Und für die Kinder mal was Neues. Das Schloss Aulendorf ist nur etwa zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Das ist praktisch und auch für kleinere Kids oder mit dem Buggy gut machbar.
Vor dem Schloss begrüßten uns wehende Fahnen. Die Kids haben sie schon von weitem entdeckt und wussten gleich: Hier geht’s lang! Durchs Burgtor, über den Hof und rein uns Vergnügen. Noch im Eingangsbereich werden unsere Augen ganz groß: Dort steht eine riesige Burganlage. Mit Feuer in der Unterwelt. Unsere Jacken hingen noch nicht einmal am Haken und schon ging das Staunen los.
Nach der Kasse geht’s über ein paar Treppenstufen zur Ausstellung. Direkt beim Willkommens-Schild wartet schon die erste Attraktion auf die Besucher: Ein Memo-Spiel. Aber keins Normales. Wir ziehen an verschiedenen Fäden die Kärtchen aus der großen Box. Mein Mann entdeckt als erstes ein Pärchen. Gewonnen!
Dann gehen wir weiter. In kurzen Videos erklärt der Diorama-Artist Oliver Schaffer seine bunten Ideen. Er ist der Künstler, der sich den Spaß hier ausgedacht und aufgebaut hat. Seine Liebe zu Playmobil ist hier in vielen kleinen Details spürbar! Und wie cool ist das denn, wenn jemand sein Geld mit Playmobil spielen verdient?! Was für ein Traumjob!

Wir schauen uns die verschiedenen Spielwelten an: Camping, Berge, Weltraum, Mittelalter, Straßenszenen, Herrenhaus, Drachen und vieles mehr. Um es ein bisschen spannender zu machen, spielen wir ein Suchspiel: Wer entdeckt die gelbe Gießkanne? Wo versteckt sich der Fliegenpilz? Wer findet zuerst fünf Feen? Bei so vielen Figuren und Accessoires könnten wir das wochenlang spielen. Passende Musik und Lichtinstallationen bringen uns zum Staunen. Genauso wie die Zirkuswelt im Untergeschoss. Ein geheimnisvoller Schrank macht uns neugierig: Wir öffnen die Türchen und finden lustige Zirkusszenen dahinter. Das macht den Kindern natürlich Spaß.

Auf dem Gang lädt ein riesiges, durchsichtiges Playmobil-Männchen gefüllt mit Pferden zum Gewinnspiel ein. Wir rätseln: Wie viele Pferde sind es? „Bestimmt über Tausend“, sagt eines meiner Kinder. Mein Mann geht analytischer an die Sache ran: Er zählt, überschlägt, überlegt – am Ende kommt er auf 150. Ganz sicher! Naja, wir werden sehen…
Am Maltisch schnappen die Kinder sich Buntstifte und legen los. Später entdecken wir die Ausmalmotive „in echt“ in der Ausstellung. An den Spieltischen dürfen sie (und ich) endlich anfassen und selbst spielen. Uns hat es vor allem die Fantasy-Welt von Ayuma angetan. Mit Feenwald, Kristallen lebendigen Bäumen. Das ist wirklich gut überlegt, denn immer nur Gucken und Anschauen ist vor allem für Kinder auf Dauer langweilig.
Ins Bällebad würden die beiden Jungs am liebsten einziehen. Ein großer Spaß, der anscheinend nie seine Faszination verliert.

Eines unserer absoluten Highlights entdecken wir am Schluss: Kulissen-Tische für Stop-Motion-Filme. Auf fest installierten Tablets machen die Kinder jeweils ein Foto ihrer Männchen. Danach wird eine Kleinigkeit bewegt. Klick – und wieder ein Bild. Spielt man am Ende alle Fotos schnell ab, wirkt es wie ein echter Playmobil-Film!

Unsere Zeit läuft langsam ab. Wir Eltern geben den Kindern die Wahl: Noch bleiben oder lieber Eis essen gehen? Die Kinder entscheiden sich für Playmobil und gegen Eis – DAS will was heißen! Die Abfahrtszeit unseres Zuges beendet unseren Ausflug nach rund vier Stunden. Leider, muss ich sagen. Sonst wären wir sicher noch ein Weilchen geblieben.
Im Shop kauft sich jedes Kind noch ein Männchen als Andenken. Im Zug diskutieren wir heftig: Was war dein Ausstellungs-Highlight?