Verwunschene Gemäuer neu entdecken

Märchenhaft durch Oberschwaben-Allgäu

Elf märchenhafte Schlösser und die imposante Waldburg laden in der Ferienregion Oberschwaben-Allgäu zum Entdecken ein. 

Schloss Meßkirch © Stadt Meßkirch
Schloss Meßkirch © Stadt Meßkirch

Vom kulinarischen Genuss über inszenierte Führungen bis zu spannenden Parcours ist in den historischen Prachtbauten für Familien, Ausflügler und Geschichtsinteressierte vielerlei dabei. Einen Überblick über alle Angebote gibt die neu aufgelegte Broschüre „Burgen- und Schlösserregion Oberschwaben-Allgäu“.

Früher glich der Landstrich zwischen Donau und Bodensee einem politischen Flickenteppich, in dem viele Adelige über ihr winziges Reich herrschten. Deshalb liegen in Oberschwaben-Allgäu besonders viele prächtige Schlösser und Burgen so nah beieinander. Heute sind sie für Besucher geöffnet und lassen längst vergangene Zeiten originell aufleben. Die beeindruckenden Bauten reihen sich größtenteils entlang der Oberschwäbischen Barockstraße auf, eine der ältesten Ferienstraßen Deutschlands.

Meisterliche Stuckateurkunst

Das ehemalige Deutschorden-Schloss in Achberg ist ein echtes barockes Kleinod in Oberschwaben. Vor gut 320 Jahren wurde es mit reichen Stuckaturen ausgestattet. Heute ist die Stuckdecke des Festsaals eine der detailreichsten im süddeutschen Raum. Von Frühjahr bis Herbst bietet Schloss Achberg wechselnde Kunstausstellungen, klassische Konzerte und ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm für Familien. Darüber hinaus ist es ein beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren im Argental.

Streifzüge durchs Fürstenschloss

Imposant auf einem Felsen über der Donau gelegen thront das Hohenzollernschloss Sigmaringen, das zweitgrößte Stadtschloss Deutschlands. Seit rund 500 Jahren im Besitz der Hohenzollern, hat es nicht nur eine wechselvolle Familiengeschichte hinter sich, sondern zeigt in über 400 Räumen einzigartige Kunstschätze und prachtvolle Säle aus vielen Jahrhunderten. Themenführungen sowie Sonder- und Kostümtouren für Kinder geben spannende Einblicke in das Leben eines der ältesten und bedeutendsten Adelsgeschlechter Europas. Auch Feinschmecker kommen nicht zu kurz, etwa wenn bei einer exklusiven Kostümführung Wein und Wild in der historischen Schlossküche verkostet werden. Wer es lieber süß mag, ist bei den Hofkonditoren Huthmacher im Sigmaringer Café Seelos bestens aufgehoben. Frei nach dem Motto „Adel verpflichtet“ haben sie in den 60er-Jahren zum 70. Geburtstag von Friedrich Viktor Fürst von Hohenzollern die Hohenzollern-Torte kreiert – bis heute die Spezialität im Café.

Digitaler Familienspaß rund ums Schloss

Stilecht und zugleich modern medial geht es im Schloss Aulendorf zu. Ursprünglich als mittelalterliche Burg erbaut, wurde die Anlage von den Herren zu Königsegg jahrhundertelang erweitert. Ob Romanik, Gotik, Barock oder Klassizismus – sämtliche Epochen sind vereint. Die über 800-jährige Geschichte steht auch beim Medialen Erlebnisparcours im Mittelpunkt. Mit Filmsequenzen, die sich über die kostenlose App „Aulendorfer Schlossgeschichten“ starten lassen, tauchen die Besucher in unterhaltsame Episoden längst vergangener Zeiten ein. Spannend erzählte Geschichten zu ehemaligen Schlossbewohnern gehören ebenso dazu wie amüsante Alltagssituationen. Als Hauptfigur plaudert der Chronist Anselm Büchle darüber hinaus aus dem gräflichen Nähkästchen. Ergänzt wird das Erlebnis durch ein Kinderquiz. Neben dem medialen Parcours gibt es auch kostümierte Führungen, wie der elegante Kaffeeklatsch mit Gräfin Paula von Königsegg-Aulendorf und ihrer Zofe Rosalie. Handfester geht es beim Ritteressen im nahegelegenen Hotel Arthus oder auch in der Waldburg zu, wenn in historischen Gewölbekellern Speis‘ und Trank gereicht werden.

Kaffeekränzle und Grafenkinder inmitten einmaliger Pracht

Prunk und Pracht sind auch im Neuen Schloss Tettnang, das im frühen 18. Jahrhundert von den Grafen von Montfort erbaut wurde, auf den ersten Blick spürbar. Nach einem Brand im Jahr 1753 holte der Graf für die Neuausstattung namhafte Künstler vom Bodensee an den Hof. Sie haben in den Innenräumen ein Gesamtkunstwerk aus Malerei, Stuck und Einrichtung erschaffen, das seinesgleichen sucht. Bestes Beispiel ist das Spiegelkabinett mit seinen unzähligen Spiegelstücken und Stuckrahmen. Exklusive Einblicke in das adelige Leben erhalten Besucher bei verschiedenen Rundgängen. Die Sonderführung „Kaffeekränzle im Schloss“ verbindet Kulinarik und Geschichte: Besucher erleben zuerst die gräflichen Prunkräume und schließen die Tour mit einer Kaffeetafel im barocken Bacchussaal genüsslich ab. Dabei gibt es weitere Geschichten über das Leben der Grafen und ihrer Untertanen. Selbst mal Graf und Gräfin im Schloss sein können Kinder von sechs bis zwölf Jahren bei einer Führung in historischen Kostümen. Sie erfahren Alltägliches aus dem höfischen Leben, üben den barocken Tanz und gehen geheimnisvollen Figuren aus Stuck auf den Grund.

Geschichten von Wein und weißen Mönchen

Umgeben von weitläufigen Park- und Gartenanlagen liegt das ehemalige Zisterzienserkloster und heutige Schloss Salem. Mit dem gotischen Münster, den mit barockem Stuck ausgestatteten Prunkräumen, den Wirtschaftsgebäuden und den Gärten ist die Anlage zum großen Teil ursprünglich erhalten. Klösterliche Kultur ist hier Teil des Programms. Auf einer Tour erfahren Kinder zum Beispiel im weißen Mönchsgewand hautnah, wie die Zisterzienser damals lebten. Der Rundgang führt durch das Münster mit Chorgestühl, den Bernhardusgang – und den Speisesaal der Mönche. Ältere Semester können sich den „Weingeschichten“ widmen. Beim Gang durch Weinkeller, Kloster, Kreuzgang und Münster werden drei ausgewählte Weine zur Verkostung angeboten. Abgerundet wird die Führung mit spannenden Geschichten zur Salemer Weinkultur. Gut auf eigene Faust lässt sich der Museumsbereich mit Kloster-, Feuerwehr- und Brennereimuseum, Marstall und Torkel erkunden.

Weitere Schlösser im Programm

Führungen, Familienangebote und kulinarische Streifzüge durch die Epochen gibt es auch in weiteren Schlössern und Burgen in der Region. Dazu gehören das Neue Schloss Meersburg, die Schlösser Meßkirch und Mochental, das Schlössle Weingarten, das Neue Schloss Kißlegg und Schloss Großlaupheim.

Schlosserlebnistag 2022 – Aktionen für Jung und Alt

Jeden dritten Sonntag im Juni findet der landesweite Schlosserlebnistag in Baden-Württemberg statt. Auch die Schlösser und Burgen in der Ferienregion Oberschwaben-Allgäu werden am 19. Juni 2022 wieder ein spannendes Programm für alle Generationen präsentieren. Der elfte Erlebnistag steht dieses Mal unter dem Motto „Tierisch gut“.

Die neu aufgelegte Broschüre „Burgen- und Schlösserregion Oberschwaben-Allgäu“ ist kostenlos erhältlich bei Oberschwaben Tourismus, Tel. +49 (0)7583 92638-0, info@oberschwaben-tourismus.de und unter www.schloesserregion-oberschwaben.de.