Ein klassisches Gerberhaus mit klar gegliederten Bauformen weist am Anfang der Bindstraße auf das Gewerbe der Rot- oder Lohgerber hin, das hier bis 1907 betrieben wurde. Es entstand 1775 auf der Brandstätte von ehemals drei Häusern. Mauern aus dem 15./16. Jahrhundert lassen die Umrisse dieser einstigen Gebäude noch erkennen. Das Mansardwalmdach war funktional bedingt. Es diente mit seinen zwei Stockwerken als Trockenraum. Über zwanzig Dachgauben sicherten die Durchlüftung. Das Fachwerk des 3. und 4. Obergeschosses ist verputzt. Auf der Rückseite wurden früher im Schutze des weit vorgezogenen Daches die Häute nach der letzten Reinigung in der Argen aufgehängt und getrocknet.